Die Geschichte des Auracher Löchl
Seit 600 Jahren ein beliebter Ort zur Einkehr in Kufstein.
Wer Kufstein kennt, der kennt auch die Römerhofgasse und den Genusshof Auracher Löchl – das gilt nicht nur für die Gäste und Einheimischen von heute, sondern galt schon für die Reisenden und Stadtbewohner im 14. Jahrhundert.
Damals wie heute bietet der schützende Kufsteiner Festungsberg Rückhalt, der grüne Inn fließt als sanfte Lebensader, das uralte Stadttor steht zur Linken und die belebte Gasse zur Rechten. So wurde der Hof trotz seiner vielfältigen Teile stets als Einheit empfunden. Doch wenn man bedenkt, wie nah das Auracher Löchl den unteren Stadttoren lag und wie eng sein Schicksal mit der Festung Kufstein verbunden war, stellt sich die Frage, wer wohl über 600 Jahre lang schützend über das Haus wachte. Wie durch ein Wunder blieb dem Auracher Löchl viel Übel erspart, das die restliche Stadt erdulden musste. Alte Überlieferungen berichten von zahlreichen "guten Geistern"...
Ab 1400...
Um 1409 wurde der älteste Teil des Auracher Hofs direkt hinter der Stadtmauer mit Inn-Steinen an den Festungsberg gebaut. Der Beiname „Löchl“ stammt von einem 90 Meter langen Stollen, den die Besitzer zur Kühlung ihres selbstgebrauten Biers in den Felsen hauen ließen. Bereits ab 1448 war die Schänke ein beliebter Treffpunkt der Stadt. Hier verkehrten Soldaten von der Festung, wobei Offiziere im bis heute erhaltenen beheizten Stüberl saßen und die unteren Dienstgrade im felsigen Untergeschoss. Inn-Flößer, Fischer, Händler und Reisende legten am Auracher Steg an, um sich und ihre Pferde zu stärken. Ortsansässige Handwerker und Bauern boten hier ihre Waren an, und auch der gehobene Bürgerstand und der Klerus waren regelmäßig zu Gast. Kein Wunder, dass an diesem Ort, an dem neben dem Inn auch viele wertvolle Informationen flossen, Politik gemacht wurde. Die Gründerfamilie Auracher stellte in den folgenden Generationen insgesamt zehn Bürgermeister und baute ihr Ansehen und den Hof kontinuierlich aus.
Ab 1500...
Nach der Belagerung und Eroberung Kufsteins 1504 durch Kaiser Maximilian I. berichtet die Auracher-Geschichtsschreibung vom Auftauchen des ersten „guten Geistes“. Ein kopfloser bayrischer Gefolgsmann des geköpften Festungshauptmanns Pienzenauer saß ab Mitternacht in seiner Lieblingsschänke und wachte treu über seinen Stammplatz. Durch ihn soll das Auracher Löchl vor den plündernden Soldaten des Habsburger Kaisers verschont geblieben sein.
Ab 1600...
Welcher gute Geist das Auracher Löchl während des verheerenden Stadtbrandes 1703 beschützte, ist nicht überliefert. Das Feuer, von den Kufsteinern gelegt, um das anrückende Heer des bayrischen Kurfürsten Max Emanuel aufzuhalten, geriet schnell außer Kontrolle. Doch der Auracher Hof blieb auf wunderbare Weise verschont. Der grüne Inn war in der Geschichte Kufsteins nicht nur Handelsweg und Lebensader, sondern auch eine ständige Bedrohung. Der gemauerte Übergang, der heute die Römerhofgasse überspannt und das „Kleinste Brückenrestaurant der Welt“ beherbergt, diente bei Hochwasser als Notsteig zum Festungsberg. Dass dieser Notsteig selten gebraucht wurde, verdankte man dem guten Geist des „Fischer-Loisl“, der nach seinem Tod im Inn die Bewohner und Gäste stets rechtzeitig vor Hochwasser warnte.
Ab 1800...
1809 geriet die Stadt im Tiroler Freiheitskrieg gegen die napoleonischen Truppen erneut in Vollbrand, aber der Auracher Hof blieb verschont. Ab 1869 wurde in der ehemaligen Bierschänke Auracher Löchl erstmals Wein eingelagert und ausgeschenkt. Der gut bestückte Weinkeller wurde zum Reich der „Schwarzen Katz`“. Diese lag stets auf dem besten Fass und verteidigte es fauchend und kratzend gegen unbefugtes Abzapfen. Das abergläubische Gesinde hielt die Katze für eine Abgesandte des Teufels und ließ den Wein in Ruhe. Zum Dank nahmen die Auracher Wirtsleute die Schwarze Katze in ihr Hauswappen auf.
Ab 1900...
Zur Jahrhundertwende wurde Kufstein eine Wintersport-Hochburg. Die jährlichen „Wintersportfeste“ waren glanzvolle gesellschaftliche Ereignisse. Gäste aus Bayern und sogar England reisten mit Sonderzügen an, um Paar-Rodeln, Schi-Wettkämpfe, Schneeschuh-Lauf, Schi-Weitspringen und Hornschlitten-Rennen zu erleben. 1906 mussten die Eiskunstlauf-Wettbewerbe und das Eisfest auf dem Auracher-Teich abgesagt werden, da die „guten Geister“ des Auracher Löchls Eisblöcke zum Bierkühlen herausgeschnitten hatten. 1908 beklagte die Bayrische Staatsbahn die späte Rückkehr des Münchner Zugs, da die Passagiere lange in Kufsteiner Restaurants verweilten.
Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs wurden die Stollen im Festungsberg als Schutzbunker genutzt. Das Auracher Löchl blieb von Bomben und Feuer verschont. 1922 übernahm die Familie Neuhauser den Hof und führte ihn traditionell weiter. Der Musiker Karl Ganzer, der ab 1946 im Auracher Löchl auftrat, komponierte dort das weltberühmte Kufsteiner Lied „Kennst du die Perle, die Perle Tirols...“. Sein Sitzplatz wird bis heute frei gehalten, und ihm zu Ehren wurde ein Denkmal vor dem Haus errichtet.
1992 übernahm der Zillertaler Gastronom Raimund Hirschhuber den Gasthof.
Ab 2000...
Nach dem frühen Tod von Raimund Hirschuber im Jahr 2003 übernahm sein Sohn Richard den Genusshof Auracher Löchl. Die Boutique-Zimmer des Auracher Löchls wurden thematisch individuell renoviert, und der „Kufsteiner Kühlschrank“ wurde in eine legendäre Gin-Bar umgewandelt. Nach 15 Jahren verabschiedete sich Richard, genannt Ricci, von der Gastronomie und Hotellerie.
Die erfahrenen Gastronomen Beatrice und Christian Walch verliebten sich sofort in das geschichtsträchtige Auracher Löchl und übernahmen den Genusshof im Jahr 2018. Dafür ließen sie sogar die durch sie erfolgreich bekannt gewordene Brenneralm im Wilden Kaiser Gebirge hinter sich. Seitdem sind sie aktiv dafür verantwortlich, die alten Geschichten und Traditionen zu bewahren und gleichzeitig den aktuellen Zeitgeist einfließen zu lassen.
Im Jahr 2021 erweiterten Trixi und Christian das ehrwürdige Auracher Löchl. Das angrenzende „Pflugerhaus“ wurde komplett entkernt, wobei die historischen Mauern, inklusive der ehemaligen Kufsteiner Stadtmauer, vollständig erhalten blieben und in die Neugestaltung integriert wurden. Es entstanden 10 Boutique-Zimmer und Suiten, ein Café, eine Skybar und neue Terrassen – alles mit viel Herzblut und Liebe zum Detail. Die Geschichte des Hauses wird in allen Bereichen weitergeführt und ist überall spürbar.
Ein dreimonatiger Baustopp, während dem Archäologen die ältesten Teile Kufsteins freilegten, sorgte nicht nur im Auracher Löchl Team für Aufregung, sondern auch für Begeisterung. Ein umfassender Bericht über diese Entdeckungen kann im Café eingesehen werden.
Der Charme des wundervollen Bauwerks Auracher Löchl blieb erhalten, während es gleichzeitig am Puls der Zeit bleibt. Als eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Kufstein und ein absolutes Must-See, können Sie hier die Geschichte Kufsteins hautnah erleben. Überzeugen Sie sich selbst bei einem Aufenthalt im Auracher Löchl. Genießen Sie eine kulinarische Auszeit im traditionellen Restaurant, dem Boutique-Hotel, dem Café, der Gin-Bar „Stollen 1930“ oder der Skybar „Panorama 1830“, wo Alt und Neu perfekt vereint werden.
Ab 1400...
Um 1409 wurde der älteste Teil des Auracher Hofs direkt hinter der Stadtmauer mit Inn-Steinen an den Festungsberg gebaut. Der Beiname „Löchl“ stammt von einem 90 Meter langen Stollen, den die Besitzer zur Kühlung ihres selbstgebrauten Biers in den Felsen hauen ließen. Bereits ab 1448 war die Schänke ein beliebter Treffpunkt der Stadt. Hier verkehrten Soldaten von der Festung, wobei Offiziere im bis heute erhaltenen beheizten Stüberl saßen und die unteren Dienstgrade im felsigen Untergeschoss. Inn-Flößer, Fischer, Händler und Reisende legten am Auracher Steg an, um sich und ihre Pferde zu stärken. Ortsansässige Handwerker und Bauern boten hier ihre Waren an, und auch der gehobene Bürgerstand und der Klerus waren regelmäßig zu Gast. Kein Wunder, dass an diesem Ort, an dem neben dem Inn auch viele wertvolle Informationen flossen, Politik gemacht wurde. Die Gründerfamilie Auracher stellte in den folgenden Generationen insgesamt zehn Bürgermeister und baute ihr Ansehen und den Hof kontinuierlich aus.
Ab 1500...
Nach der Belagerung und Eroberung Kufsteins 1504 durch Kaiser Maximilian I. berichtet die Auracher-Geschichtsschreibung vom Auftauchen des ersten „guten Geistes“. Ein kopfloser bayrischer Gefolgsmann des geköpften Festungshauptmanns Pienzenauer saß ab Mitternacht in seiner Lieblingsschänke und wachte treu über seinen Stammplatz. Durch ihn soll das Auracher Löchl vor den plündernden Soldaten des Habsburger Kaisers verschont geblieben sein.
Ab 1600...
Welcher gute Geist das Auracher Löchl während des verheerenden Stadtbrandes 1703 beschützte, ist nicht überliefert. Das Feuer, von den Kufsteinern gelegt, um das anrückende Heer des bayrischen Kurfürsten Max Emanuel aufzuhalten, geriet schnell außer Kontrolle. Doch der Auracher Hof blieb auf wunderbare Weise verschont. Der grüne Inn war in der Geschichte Kufsteins nicht nur Handelsweg und Lebensader, sondern auch eine ständige Bedrohung. Der gemauerte Übergang, der heute die Römerhofgasse überspannt und das „Kleinste Brückenrestaurant der Welt“ beherbergt, diente bei Hochwasser als Notsteig zum Festungsberg. Dass dieser Notsteig selten gebraucht wurde, verdankte man dem guten Geist des „Fischer-Loisl“, der nach seinem Tod im Inn die Bewohner und Gäste stets rechtzeitig vor Hochwasser warnte.
Ab 1800...
1809 geriet die Stadt im Tiroler Freiheitskrieg gegen die napoleonischen Truppen erneut in Vollbrand, aber der Auracher Hof blieb verschont. Ab 1869 wurde in der ehemaligen Bierschänke Auracher Löchl erstmals Wein eingelagert und ausgeschenkt. Der gut bestückte Weinkeller wurde zum Reich der „Schwarzen Katz`“. Diese lag stets auf dem besten Fass und verteidigte es fauchend und kratzend gegen unbefugtes Abzapfen. Das abergläubische Gesinde hielt die Katze für eine Abgesandte des Teufels und ließ den Wein in Ruhe. Zum Dank nahmen die Auracher Wirtsleute die Schwarze Katze in ihr Hauswappen auf.
Ab 1900...
Zur Jahrhundertwende wurde Kufstein eine Wintersport-Hochburg. Die jährlichen „Wintersportfeste“ waren glanzvolle gesellschaftliche Ereignisse. Gäste aus Bayern und sogar England reisten mit Sonderzügen an, um Paar-Rodeln, Schi-Wettkämpfe, Schneeschuh-Lauf, Schi-Weitspringen und Hornschlitten-Rennen zu erleben. 1906 mussten die Eiskunstlauf-Wettbewerbe und das Eisfest auf dem Auracher-Teich abgesagt werden, da die „guten Geister“ des Auracher Löchls Eisblöcke zum Bierkühlen herausgeschnitten hatten. 1908 beklagte die Bayrische Staatsbahn die späte Rückkehr des Münchner Zugs, da die Passagiere lange in Kufsteiner Restaurants verweilten.
Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs wurden die Stollen im Festungsberg als Schutzbunker genutzt. Das Auracher Löchl blieb von Bomben und Feuer verschont. 1922 übernahm die Familie Neuhauser den Hof und führte ihn traditionell weiter. Der Musiker Karl Ganzer, der ab 1946 im Auracher Löchl auftrat, komponierte dort das weltberühmte Kufsteiner Lied „Kennst du die Perle, die Perle Tirols...“. Sein Sitzplatz wird bis heute frei gehalten, und ihm zu Ehren wurde ein Denkmal vor dem Haus errichtet.
1992 übernahm der Zillertaler Gastronom Raimund Hirschhuber den Gasthof.
Ab 2000...
Nach dem frühen Tod von Raimund Hirschuber im Jahr 2003 übernahm sein Sohn Richard den Genusshof Auracher Löchl. Die Boutique-Zimmer des Auracher Löchls wurden thematisch individuell renoviert, und der „Kufsteiner Kühlschrank“ wurde in eine legendäre Gin-Bar umgewandelt. Nach 15 Jahren verabschiedete sich Richard, genannt Ricci, von der Gastronomie und Hotellerie.
Die erfahrenen Gastronomen Beatrice und Christian Walch verliebten sich sofort in das geschichtsträchtige Auracher Löchl und übernahmen den Genusshof im Jahr 2018. Dafür ließen sie sogar die durch sie erfolgreich bekannt gewordene Brenneralm im Wilden Kaiser Gebirge hinter sich. Seitdem sind sie aktiv dafür verantwortlich, die alten Geschichten und Traditionen zu bewahren und gleichzeitig den aktuellen Zeitgeist einfließen zu lassen.
Im Jahr 2021 erweiterten Trixi und Christian das ehrwürdige Auracher Löchl. Das angrenzende „Pflugerhaus“ wurde komplett entkernt, wobei die historischen Mauern, inklusive der ehemaligen Kufsteiner Stadtmauer, vollständig erhalten blieben und in die Neugestaltung integriert wurden. Es entstanden 10 Boutique-Zimmer und Suiten, ein Café, eine Skybar und neue Terrassen – alles mit viel Herzblut und Liebe zum Detail. Die Geschichte des Hauses wird in allen Bereichen weitergeführt und ist überall spürbar.
Ein dreimonatiger Baustopp, während dem Archäologen die ältesten Teile Kufsteins freilegten, sorgte nicht nur im Auracher Löchl Team für Aufregung, sondern auch für Begeisterung. Ein umfassender Bericht über diese Entdeckungen kann im Café eingesehen werden.
Der Charme des wundervollen Bauwerks Auracher Löchl blieb erhalten, während es gleichzeitig am Puls der Zeit bleibt. Als eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Kufstein und ein absolutes Must-See, können Sie hier die Geschichte Kufsteins hautnah erleben. Überzeugen Sie sich selbst bei einem Aufenthalt im Auracher Löchl. Genießen Sie eine kulinarische Auszeit im traditionellen Restaurant, dem Boutique-Hotel, dem Café, der Gin-Bar „Stollen 1930“ oder der Skybar „Panorama 1830“, wo Alt und Neu perfekt vereint werden.